Die Gruppe Delbrücker Land im DTK veranstaltet die erste Internationale Vollgebrauchsprüfung für Dachshunde, ausgerichtet nach der Prüfungsordnung der FEDERATION CYNOLOGIQUE INTERNATIONALE am 19./20. September 2020 im Revier Heisterholz und im Delbrücker Land.
Mit viel Engagement zahlreicher Teckelfreunde um Prüfungsleiter Heiko Büscher, seinem Assistenten Thomas Jorek und mit Unterstützung von Revierförster Achim Büscher sowie der Jagdhornbläser, wurde dieser Höhepunkt der jagdlichen Prüfungen in unserem Prüfungskalender vorbereitet und durchgeführt.
Sechs Gespanne mit ihren prüfungsbewährten Teckeln aus Norwegen, Italien und Deutschland hatten sich intensiv über Monate hinweg auf diese anspruchsvolle Prüfung vorbereitet und stellten sich der Herausforderung.
Als Richterteam konnten wir Xaverius van den Eynden aus Belgien, Günter Fricke aus Niedersachsen und Martin Zander aus dem Rheinland gewinnen.
Es galt die vielseitigen, jagdlichen Einsatzmöglichkeiten der kleinsten Jagdhundrasse an 2 Prüfungstagen nachzuweisen.
Die teilnehmenden Gespanne wurden in folgenden fünf Teilbereichen durchgeprüft:
• Arbeit auf der 600 m Schweißfährte (20 Stunden) ohne Richterbegleitung
• Gehorsam
• Stöbern
• Arbeit unter der Erde
• Wasserarbeit
Am ersten Prüfungstag begrüßten der Prüfungsleiter und der Revierförster, begleitet von den Signalen der Jagdhornbläser, bei schönstem Sonnenschein und kühlen 7 Grad Celsius um 8 Uhr an der Waldhütte im 900 ha großen Waldrevier Heisterholz bei Peterhagen die Prüfungsgesellschaft.
Nach einem schnellen Kaffee und einem kleinen, zweiten Frühstück, wurden die Startnummern verlost und die Gespanne zeitgleich an den Anschüssen angesetzt, wo sie, allein auf sich gestellt, ihre 600 m lange, mit 2 rechten Winkeln und 4 Verweisern versehenen Schweißfährte bis ans Stück ausarbeiten sollten - mit einer Stunde Zeitvorgabe in diesem Revier mit hohem Dam-, Schwarz- und Rehwildbestand eine ambitionierte Aufgabe.
Um bestehen zu können müssen zudem mindestens zwei der vier 5 cm großen Verweiserscheibchen aus Holz gefunden werden.
Zurück an der Waldhütte kam dann die niederschmetternde Auskunft der Richter, dass 4 der 6 Gespanne die Schweißprüfung nicht bestanden hatten, teils hatten sie das Stück nicht gefunden, teils nur einen Verweiser vorzeigen können.
Darüber konnten auch die Grillkünste von Marc und Silkes, Annemaries und Annettes leckeres Salatbuffet diesen Führern kaum hinweg helfen.
Mit den beiden verbleibenden Gespannen Stefan Fuß mit seiner italienischen Ausbildungshündin Passion Fruit della Val Vezzeno und Dieter Honsálek mit seinem Rauhhaarzwergteckelrüden Arco vom Gesselner Feld galt es nach der kurzen Mittagspause nun die Gehorsamsfächer Führigkeit, Ablegen mit Schussruhe und Treiben am Stand zu absolvieren, was beide mit Bravour bestanden.
Im Anschluss daran fuhren wir zu den großflächigen Stöberparzellen, die die Richter und Helfer umstellten, bevor nacheinander an verschiedenen Stellen die beiden Teckel geschnallt wurden, um die Dickungen möglichst weiträumig und ausdauernd abzusuchen.
Auch diese Aufgabe erfüllten beide Teckel zufriedenstellend.
Zurück an der Waldhütte verwöhnte uns das Cateringteam mit Kaffee und selbstgebackenem Kuchen.
Danach nahmen wir Abschied vom Walde und Richter, Gespanne und Helfer konnten ein wenig relaxen und sich erfrischen bevor wir zu einem gemütlichen Abend in unserer Klubhütte eingeladen hatten.
Heike, Silke und Doreen servierten nach einer exquisiten Vorspeise ein deftiges Gulasch vom kurz vor der Brunft selbst erlegten, jungen Rothirsch und danach schloss ein leckeres Dessert den verwöhnten Magen.
Interessante, kurzweilige Gespräche rund um die Jagd und die Teckelei sowie kühle Getränke ließen die anfängliche, verständliche Enttäuschung einiger Führer vergessen und die Wellen zeitweise hochschlagen.
Erst gegen Mitternacht trat Ruhe ein.
Am zweiten Prüfungstag zeigten sowohl „Passion Fruit“ als auch „Arco“ überzeugende Arbeiten am Bau und im Wasser!
Ein besonderer Dank geht auch an Roman Bense, der, sei es bei der Vorbereitung, als Chauffeur, vor allem aber als Fotograf über beide Prüfungstage hinweg allzeit bereit und gegenwärtig war!
Kein Oktoberfest in München aber ein Essen wie auf der Wiesen mit Backschinken, Leberkäs, Weißwurst, Knödeln und Kraut stärkte die Prüfungsgesellschaft.
Eine im stilvollen Rahmen durchgeführte Abschlussfeier und Preisverleihung mit Siegerehrung bei Hörnerklang beschloss unsere Internationale Vollgebrauchsprüfung:
Prüfungssieger wurde Passion Fruit della Val Vezzeno mit Stefan Fuß!
Den zweiten Platz belegte Arco vom Gesselner Feld mit Dieter Honsálek.
Die vier glücklosen Gespanne wurden ermutigt diese, in Deutschland wohl anspruchsvollste Teckelprüfung, bald erneut in Angriff zu nehmen!
Anschließend bedankte sich unsere Gruppe Delbrücker Land bei den Richtern und Helfern mit einem Present und verabschiedete sich von allen Teinehmern mit einem kräftigen über alle Täler und Berge schallenden „Hoh Rüd hoh“ und „Waidmannsheil“ !